GESCHICHTE DES SCHÜTZENVEREINS HAHLEN
Offiziell gegründet wurde der Schützenverein Hahlen im Jahre 1905 und ist damit im Verhältnis zu vielen anderen Schützenvereinen ein relativ junger Verein. Aber nachweislich wurden schon vor ca. 200 Jahren in Hahlen Schützenfeste gefeiert. Diese wurden nicht von einem Verein ausgerichtet, sondern von der Burskup (Gemeinde). Zunächst wurde bei Barklagen Haus (heute Reiners) gefeiert, wo sich zu damaliger Zeit auch eine bekannte Schankwirtschaft befand. Als diese in den späteren Jahren einging, fand das Schützenfest in der Bente (Nähe Hahlings Schott) statt. Geschossen wurde mit Vorderladern. Der Schützenkönig erhielt als Zeichen seiner Würde keine Kette, sondern ein rotes Band um Mütze oder Hut gebunden. Getanzt wurde auf einer Bauerndiele. Im Jahre 1864 ist die erste Fahne angeschafft worden, deren Entwurf von dem bekannten Hahlener Heimatdichter Hermann Nienhaus (Hahlendirk) stammt. Rätselhaft ist allerdings, warum die Fahne schon mit dem preußischen Adler geschmückt wurde, über dem die Worte „Mut und Entschlossenheit“ stehen. Heute befindet sich diese Fahne im Eigentum des Schützenvereins Hahlen und wird bei großen Anlässen ausgestellt.
Später wurde der Schützenplatz verlegt und man feierte bei einem Hause der Familie Oing (jetzt Helmut Wilbers). Die Reden wurden in der damaligen Zeit zumeist vom Gemeindevorsteher und vom Schulmeister gehalten. Im Jahre 1903 – 1904 war Ernst Broking Schützenkönig, der zusammen mit interessierten Schützen beschloss, einen Schützenverein zu gründen und eine Schützenkette anzuschaffen. Der Schützenverein Hahlen wurde so 1905 gegründet. Die Schützenkette besteht aus massiven Nickel und wurde von der Firma Otto Bardowyck aus Oldenburg angefertigt. Erster Präsident des Schützenvereins Hahlen wurde Ernst Broking, der auch als erster Schützenkönig in die Vereinsgeschichte einging. 1910 wurde eine neue Fahne angeschafft, die den Spruch „Mit sicherer Hand den Preis erringen, dem Vaterland mögs Segen bringen“ trägt. Im selben Jahr schossen auch die Kinder ihren ersten König aus. Dies wurde Heinrich Eilmann. 1913 schaffte man Schützenmützen an und die Mitgliederzahl betrug vor Beginn des 1. Weltkrieges 113 Schützen.
Als im Jahre 1920 wieder das Schützenfest gefeiert werden sollte, stand der alte Platz nicht mehr zur Verfügung. Es wurde in Eickhorst-Lindemanns Beuken parallel zur Hase ein Schießstand gebaut und ein neuer Schützenplatz fertiggestellt. Gefeiert wurde in einem geräumigen Festzelt, dessen Pacht schon damals 1200,- M betrug.
Am 13. und 14. Juli 1930 feierte der Schützenverein sein 25-jähriges Bestehen zusammen mit 15 auswärtigen Vereinen.
DER HAHLENER SCHÜTZENVEREIN NACH DEM 2. WELTKRIEG
Der Zweite Weltkrieg brachte auch für die kleine Gemeinde Hahlen besonders schwere Folgen. Neben materiellen Schaden aus dem Brand etlicher Gehöfte gab es auch persönliche Verluste zu beklagen. Von den 28 Toten bzw. Vermissten waren 18 Vereinsmitglieder. Man beschloss in der Generalversammlung am 10. März 1940, während des Krieges alle Aktivitäten des Vereins ruhen zu lassen.
Am 28. Juni 1949 traten dann die Schützenbrüder unter Vorsitz ihres damaligen Präsidenten Ernst Möhlmann wieder zusammen und beschlossen, nach elfjähriger Pause wieder ein Schützenfest zu feiern. Da der alte Schützenplatz „In den Beuken“ zerstört worden war, fand das Schützenfest auf dem Hof des Schützenbruders Rudolf Eickhorst-Lindemann statt.
Als Schusswaffen waren nur Luftgewehre mit glattem Lauf zugelassen. Da der letzte König nicht aus dem Krieg zurückgekehrt war, musste das Fest ohne König begonnen werde. Erstmals wurde nun der König auf dem Adlerstand ermittelt. Neuer König wurde Hermann Gresbrand.
Die durch den Krieg vermisste Königskette wurde wieder aufgefunden und 1954 auf Initiative von Ernst Broking und Willi Meyer vervollständigt, da einige Königsschilder fehlten. Ebenso wurde ein Gedenkschild für die im Krieg gefallenen Kameraden angebracht.
In den 50iger Jahren stellte der Fest- und Vereinswirt Friedrich Molan eine Gelände zum Aufbau eines neuen Schießstandes kostenlos zur Verfügung. Nach und nach wurden nun neue Feuerwaffen angeschafft.
Im Jahre 1952 beschloss man, dass sich der König eine Königin wählen darf. Erste Königin war Grete Vöge.
Neben dem Königschießen wurde auch das Klotzkönigschießen aus den Vorkriegsjahren wieder aufgenommen.
Der Klotzkönig wird am Schützenfestmontag ebenfalls nach Ringzahl ermittelt. Die Klotzkönigkette wurde im Jahre 1950/51 angeschafft und ist in der Zwischenzeit ein viel bestauntes Prachtstück geworden. Jeder neue Klotzkönig versucht, mit einem besonderen Schnitzwerk die Kette zu verschönern.
An beiden Schützenfesttagen findet auch das Kinderschützenfest statt. Ab dem Jahre 1924/25 wird auch eine Kinderkönigskette getragen. Neben ihrem König ermitteln die Kinder seit 1970 auch einen Klotzkönig.
Nach alter Tradition wird am Tag nach den Schützenfesttagen gemeinsam das Festzelt abgebrochen. Anschließend setzt man sich um den Pavillon und in der großen Pfanne brutzeln alsbald die Spiegeleier. Hieraus entwickelte sich das Ausschießen des Eierkönigs.
Als im Jahre 1998 die neue Fahne eingeweiht werden sollte, setzte man sich am Samstag nach dem Schmücken des Zeltplatzes zusammen und „probierte“ den Adlerstand aus, an dem am Festtage der Gästekönig ermittelt werden sollte. Den ersten Vogel erlegte an diesem Samstag Harald Huster, der fortan als erster Stangenkönig in die Geschichte einging. Seit diesem Tage wird am Stangenfest, dem Freitag vor dem Schützenfest, der Stangenkönig ausgeschossen.
Nicht zu Unrecht nennt man vielleicht auch deshalb den Hahlener Schützenverein den Verein der Majestäten.
Im Jahre 1955 feierte der Hahlener Schützenverein sein 50-jähriges Bestehen. Jubelkönig Willy Meyer nahm die Parade der angetretenen Vereine ab. Die Festansprache hielt Ehrenpräsident Ernst Broking.
Seit 1972 findet im Herbst jeden Jahres ein Kaiserschießen zwischen den Vereinen Hahnenmoor-Börstel und Hahlen statt. Ein Fest in dieser Form ist in hiesiger Gegend sonst nicht bekannt und wird wechselseitig in Hahnenmoor und Hahlen gefeiert. Erster Kaiser war Wilhelm Rott aus Hahlen, der Mitbegründer des Schützenvereins Hahnenmoor-Börstel.
1980 wurde auch im Schützenverein Hahlen eine Damenschießgruppe gegründet. Präsident Ehlmann unterstützte und förderte damals die Idee, eine Damenschießgruppe zu grüden. Er übernahm auch die Betreuung. Aus einer anfangs kleinen Gruppe entwickelte sich eine stattliche Gruppe Frauen und Mädchen, die jetzt regelmäßig an Übungs-, Preis- und Pokalschießen teilnimmt.
Im Jahre 1979 stellte der Vereinswirt Friedrich Molan dem Schützenverein ein Grundstück in Erbpacht zur Verfügung, um dort eine Schützenhalle zu errichten.
Das 1980 durchgeführte Jubelschützenfest, verbunden mit einem großen Pokalschießen, erwies sich als großer finanzieller Erfolg und eröffnete dem Verein die Möglichkeit, das Projekt in Angriff zu nehmen.
Durch ein großzügiges Entgegenkommen des Vereinswirtes Fritz Molan und dessen Tochter Marianne konnte der Verein einen Teil des Schützenplatzes mit der daraufstehenden Schießhalle sowie einer alten Ölmühle kaufen. Mit Hilfe von Zuschüssen und Spenden gelang es dem Verein, die Ölmühle auszubauen und an den bisherigen Gebäudekomplex anzuschließen. So entstand die Schützenhalle, ein Schmuckstück der ehemaligen Gemeinde Hahlen. Im April 1984 wurde dann die Schützenhalle im Rahmen eines Pokalschießens offiziell eingeweiht.
1991 wurde der Beschluss gefasst, den KK-Stand sowie den Luftgewehrstand zu renovieren bzw. neu zu errichten. Zeitgleich wurde mit der Sammlung für eine neue Schützenfahne begonnen.
Nach 5-jähriger Bauzeit konnte die neue Halle, die durch den KK-Stand und einer eigenen Küche mit der „Alten Halle“ verbunden wurde, endlich eingeweiht werden.
Die Einweihungsfeier fand am 18. Mai 1996 bei strömenden Regen statt.
Am 12. Juli 1998 konnte dann die neue Fahne, die über die Fa. Schwarte aus Haselünne bestellt wurde, im Rahmen des Schützenfestes eingeweiht werden.
Auf der Fahne ist die neugebaute Schützenhalle abgebildet. Die Rückseite wurde von der alten Fahne von 1910 übernommen. Es sind als Abweichung hiervon nun zwei Gewehre abgebildet. Ebenso wurde der neuer Spruch „Sich´res Auge, ruhig Blut sind des Schützen höchstes Gut“ aufgestickt.
Zur Fahneneinweihung erschienen 10 befreundete Schützenvereine sowie 2 Musikkapellen bei wiedereinmal regnerischem Wetter.
Im Jahre 1999 wurde neben der Schützenhalle für den Verein und dem Mieter der Einliegerwohnung ein Carport errichtet. Ebenso nahm erstmals eine Schießgruppe an den Rundenwettkämpfen des Schützenkreises Nordwest teil.
Im gleichen Jahr wurde beschlossen, die Reuterbrücke über die Hase zu erneuern bzw. wieder herzustellen. Dies sollte unter der Regie des Schützenverein Hahlen ablaufen.
Die Brücke wurde im September 2000 zusammen mit unseren Nachbarn aus Winkum und politischen Gästen aus der Gemeinde Menslage bzw. Stadt Löningen feierlich eingeweiht und der Gemeinde Menslage übergeben.
Seit diesem Tage findet ein regelmäßiges Treffen zwischen den Bewohnern aus Winkum und Hahlen an der Reuterbrücke am 1. Sonntag im September statt.
Als nächste größere Projekte stehen beim Schützenverein Hahlen nun der Neubau einer Schutzhütte an der Reuterbrücke sowie die Vorbereitung der 100 Jahr Feier im Jahre 2005 im Programm.
Nach Fertigstellung wird an dieser Stelle die Geschichte weitergeführt.